Bei jedem Tag der Fakultät werden Studierende und Promovierte für besondere Leistungen mit einem Examenspreis für Abschlussarbeiten bzw. einem Promotionspreis ausgezeichnet. Die Kandidat*innen für diese Preise werden von ihren Betreuenden vorgeschlagen und vom Rat der Fakultät ausgewählt.
Examenspreis des Präsidenten: Herr Christoph Staudt
M.Sc. Informatik, betreut von Prof. Giesen
Christoph Staudt hat sein Masterstudium der Informatik mit einem Notendurchschnitt von 1,0 abgeschlossen, nachdem er zuvor schon sehr gute Bachelorabschlüsse in Mathematik und Informatik an unserer Universität erworben hat. Aus der Masterarbeit ist mittlerweile eine Veröffentlichung an der KI-Konferenz IJCAI, eine der beiden Top-Konferenzen (A*) im Bereich der KI, hervorgegangen.
Eine zweite, aus der Masterarbeit hervorgegangene Veröffentlichung zur Verbindung von Topic Modellen mit tiefen Lernverfahren ist eingereicht. Das wirklich bemerkenswerte an der Masterarbeit von Christoph Staudt ist, dass sie sowohl tiefe Methodenkompetenz (Mathematik/Beweise) als auch hervorragende Umsetzungskompetenz (Engineering) erfordert.
Examenspreis des Dekans: Herr Lino Haupt
B.Sc. Mathematik, betreut von Prof. Oertel-Jäger
Lino Haupt hat sein Bachelorstudium im Herbst 2020 mit einer hervorragenden Gesamtnote von 1,2 als Jahrgangsbester abgeschlossen. Seine Bachelorarbeit 'Mean equicontinuity and isomorphic extensions in topological dynamics' zeigt für einen Bachelor-Studierenden aussergewöhnliche mathematische Reife. Zudem wird Herr Haupt im Honours-Programm der FSU Jena gefördert und bereitet im Rahmen dieses Projektes ein sich an seine Bachelorarbeit anschliessendes Manuskript zu Anosov-Konstruktionen isomorpher Erweiterungen zur Veröffentlichung vor.
Examenspreis des Dekans: Herr Valentin Müller (in Abwesenheit verliehen)
B.Sc. Informatik, betreut von Prof. Mundhenk
Valentin Müller hat zuerst einen B.A. in Philosophie mit Nebenfach Mathematik mit Bestnote abgeschlossen und daran den B.Sc. Informatik angeschlossen.
Herr Müller hat in seiner Bachelor-Arbeit eine Logik für die naive Mengenlehre, deren Entwicklung Heinrich Behmann in den 1950er-Jahren begonnen hat und der Ideen dazu auch in einem Briefwechsel mit Kurt Gödel austauschte, fertiggestellt. Das Ergebnis ist eine Logik, die mit Widersprüchen (z.B. Russells Paradoxie) umgehen kann. Herr Müller hat in seiner Bachelor-Arbeit diese Logik definiert und ihre Widerspruchsfreiheit bewiesen. Die Arbeit ist sehr kreativ, technisch äußerst anspruchsvoll und publikationswürdig. Es ist bemerkenswert, wie Herr Müller die beiden Studiengänge Philosophie und Informatik so außerordentlich erfolgreich abgeschlossen hat.
Examenspreis des Dekans: Herr Hannes Seifert
Staatsaxamen Lehramt Mathematik/Informatik, betreut von Prof. Fothe
Die Examensarbeit von Hannes Seifert zum Thema „Kryptologie im Informatikunterricht - Eine fachdidaktische Aufarbeitung unter historischen, gesellschaftlichen und algorithmischen Aspekten" ist in ihrer Breite und Tiefe herausragend. Sie widmet sich einem Teilgebiet von Informatik und Mathematik, das zunehmend für jede und jeden persönlich relevant wird. Herr Seifert gibt mit seiner Arbeit einen hervorragenden Gesamtüberblick über Kryptologie in der Schule und unterbreitet konzeptionelle Vorschläge zum Gestalten von Unterricht. Die Abschlussarbeit ist originell, besonders hervorzuheben sind das bemerkenswerte Layout und die vielen gelungenen Illustrationen.
Promotionspreis des Präsidenten: Herr Dr. Melchior Wirth
Mathematik, betreut von Prof. Lenz
Dieser Preis wurde bereits – mit entsprechender Würdigung – anlässlich des Schillertags überreicht.
Promotionspreis des Dekans: Herr Dr. Björn Barz
Informatik, betreut von Prof. Denzler
Dr. Björn Barz hat seine Dissertation mit dem Titel „Semantic and Interactive Content-based Image Retrieval“ mit dem Gesamtprädikat „summa cum laude“ abgeschlossen. Nach einem Abitur mit der Note 1.0, dem Bachelor Informatik mit 1.0 sowie dem Master Informatik mit 1.0, krönte er mit seiner Dissertation seinen bisherigen wissenschaftlichen Weg. In seinem Studium wurde er von der Studienstiftung des Deutschen Volkers gefördert. Der wissenschaftliche Beitrag im Rahmen seiner Dissertation erhielt bemerkenswerte Resonanz. Hier ist vor allem der „best paper award“ der WACV 2019 zu nennen, eine renommierte Tagung im Bereich Bildverarbeitung mit geringer Akzeptanzrate. Die fünf wichtigsten seiner Arbeiten, sind mindestens 15-mal zitiert, drei davon mehr als 24-mal. Außerdem gelang es ihm bereits zu Beginn seiner Dissertation mit einer richtungsweisenden Arbeit zur Anomaliedetektion im Journal mit dem höchsten Impact-Faktor der Informatik zu veröffentlichen, den „IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence“. Neben seiner Dissertation hat er zusätzlich an zwei Anträgen mitgewirkt, dem Vorhaben JeCaTh sowie beim erfolgreichen Einwerben eines Projekts im DFG-SPP „Computational Literary Studies“, zusammen mit Kollegin Marshall aus den Literaturwissenschaften.
Seit 2019 ist er auch in der Lehre tätig und konnte sich insbesondere in der Corona-Zeit durch hochqualitative Betreuung der Übungsserien bewähren, wie die entsprechenden Bewertungen der Studierenden belegen.